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Podium: Bergmeister, Bamber, Tandy, Pilet

Rennbericht

Podium: Bergmeister, Bamber, Tandy, Pilet
, Tudor United SportsCar Championship, 8. Lauf in Danville/USA, Rennbericht
Danville: Vierter Sieg in Serie für 911 RSR – Porsche jetzt in allen Wertungen vorne

Mit dem vierten Sieg in Serie hat Titelverteidiger Porsche seine Führung in der Markenwertung der Tudor United SportsCar Championship (Klasse GTLM) weiter ausgebaut. Auf dem Virginia International Raceway gewannen Nick Tandy (Großbritannien) und Patrick Pilet (Frankreich) im 470 PS starken Porsche 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, am Sonntag den Oak Tree Grand Prix. Im achten Saisonrennen der hart umkämpften nordamerikanischen Sportwagenmeisterschaft war es nach Bowmanville und Road America der dritte Sieg hintereinander für Le-Mans-Gesamtsieger Nick Tandy und seinen Teamkollegen Patrick Pilet, der mit diesem Erfolg die Führung in der Fahrerwertung übernahm. Gleichzeitig setzte sich ihr Team Porsche North America, das den 911 RSR bei den Rennen in den USA und Kanada einsetzt, an die Spitze der Teamwertung. Im zweiten 911 RSR machten Earl Bamber (Neuseeland) und Jörg Bergmeister (Langenfeld) als Zweite den dritten Doppelsieg von Porsche in dieser Saison perfekt.

Auch der Sieg in der Umweltwertung „DEKRA Green Challenge Award“ ging an Porsche: Der von Patrick Pilet und Nick Tandy gefahrene 911 RSR wurde, wie schon in Watkins Glen, als das GT-Auto mit der besten Gesamteffizienz ausgezeichnet. Der Porsche 911 RSR geht mit dem kleinsten Hubraum aller GT-Autos an den Start. Auch sein Straßenpendant 911 GT3 wird von den Kunden in aller Welt für sein hervorragendes Verhältnis aus Performance und Kraftstoffverbrauch geschätzt.

Auf dem 5,263 Kilometer langen Virginia International Raceway, der in der ländlichen Idylle des US-Bundesstaats Virginia an der Grenze zu North Carolina liegt, startete Nick Tandy von der Pole-Position. Der Brite hat im Porsche Mobil 1 Supercup und im Porsche Carrera Cup Deutschland seinen Feinschliff als Rennfahrer erhalten, bevor er zum Werksfahrer aufgestiegen ist und in diesem Jahr in Le Mans den bislang größten Erfolg seiner Karriere feierte. In der seit 2014 ausgetragenen Tudor United SportsCar Championship ist er der erste Fahrer, der zum dritten Mal vom besten Startplatz ins Rennen ging. Nachdem er tags zuvor die Konkurrenz schon mit seiner Bestzeit im Qualifying geschockt hatte, setzte er sich auch im Rennen gleich in den ersten Runden von seinen Verfolgern ab und legte damit, bevor er den 911 RSR mit der Startnummer 911 zwischenzeitlich an Patrick Pilet übergab, den Grundstein zum souveränen Start-Ziel-Sieg. Nach 92 Runden hatten sie am Ende einen für das enge und ausgeglichene GTLM-Feld recht komfortablen Vorsprung von über 27 Sekunden.

Nicht ganz so glatt lief das Rennen zunächst für den zweiten von Porsche North America eingesetzten 911 RSR mit der Startnummer 912. Jörg Bergmeister, im Qualifying nicht einmal eine Zehntelsekunde langsamer als Polesetter Nick Tandy, startete neben seinem Teamkollegen von der Spitze des Feldes, musste aber gleich nach dem Start eine Position abgeben. Als Earl Bamber, der zweite Le-Mans-Gesamtsieger im Team, den 911 RSR übernahm, begeisterte er die Fans mit einer spektakulären Aufholjagd. Nach dem Boxenstopp als Fünfter zurück auf der Strecke, machte er eine Position nach der anderen gut und schaffte es schließlich mit einem sehenswerten Überholmanöver auf den zweiten Platz. Während er diese Position in der letzten halben Stunde des Rennens erfolgreich gegen alle Angriffsversuche seines stärksten Verfolgers verteidigte, kamen Wolf Henzler (Nürtingen) und Bryan Sellers (USA) mit dem 911 RSR des Kundenteams Falken Tire als Siebte ins Ziel. In Watkins Glen hatten sie für den ersten Saisonsieg von Porsche gesorgt, und damit für den Auftakt der eindrucksvollen Erfolgsserie, durch die Porsche bei zwei noch ausstehenden Rennen in Austin und Road Atlanta in allen GTLM-Wertungen der Tudor United SportsCar Championship in Führung liegt.

In der Klasse GTD belegte der Porsche 911 GT America der Kundenmannschaft Team Seattle/Alex Job Racing den dritten Platz. Die Fahrer waren Mario Farnbacher (Ansbach) und Ian James (USA), die in dieser Saison in Sebring und Detroit gewonnen haben.

Stimmen zum Rennen
Steffen Höllwarth, Programmmanager Tudor United SportsCar Championship: „Was für ein Tag. Besser geht es nicht. Jeder im Team hat seinen Teil zu diesem Erfolg beigetragen. Obwohl wir gestern nach dem Qualifying Erster und Zweiter waren, waren wir die Letzten, die am Abend die Box verlassen haben. Und heute morgen waren wir als Erste wieder da. Dieser Einsatz hat sich ausgezahlt. Wir haben eine super Abstimmung für unsere 911 RSR gefunden, das war sicherlich der Schlüssel zum Erfolg. Einen besonderen Dank auch an Michelin für die hervorragenden Reifen.“
Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Ein Dank an die ganze Crew. Unser 911 RSR war perfekt. Das Rennen war nicht so einfach für uns, wie es vielleicht ausgesehen hat. Im Gegenteil, es war ganz schön hart. Wir mussten schnell sein, durften keine Fehler machen und sollten auch noch mit dem Sprit haushalten. Doch das Team hat uns auch diesmal wieder hervorragend dabei unterstützt. Nick ist einen tollen ersten Stint gefahren und hat den Ferrari auf Distanz gehalten. Das war die Grundlage für unseren Erfolg. Ab morgen konzentrieren wir uns auf das nächste Rennen in Austin – doch jetzt wird erst einmal gefeiert.“
Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Dieser Erfolg bedeutet mir sehr viel. Drei Rennen hintereinander zu gewinnen, ist in jeder Meisterschaft schwierig. Wenn du es mit Porsche in einer der am härtesten umkämpften Sportwagenserien der Welt gegen so starke Konkurrenten schaffst, ist das eine ganz besondere Genugtuung. Erst der Sieg in Le Mans, dann die Erfolge hier – es sieht ganz so aus, als sollte 2015 ein sehr spezielles Jahr für mich als Rennfahrer werden. Ich genieße den Erfolg und bin noch lange nicht satt.“
Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Wir hatten einen harten ersten Stint und mussten danach verlorene Positionen aufholen. Die perfekten Boxenstopps unserer Crew haben uns dabei geholfen. Ich habe versucht, sofort so viel Druck zu machen wie möglich. Als ich Dritter war, wusste ich, dass ich nicht allzu viele Chancen bekommen würde, den Doppelsieg für Porsche perfekt zu machen. Als sich dann eine ergab, habe ich sie konsequent genutzt.“
Jörg Bergmeister (Porsche 911 RSR #912): „Wieder ein toller Tag für Porsche. Viel besser kann man es nicht machen. Am Start habe ich leider eine Position verloren, doch im Verlauf des Rennens funktionierte der 911 RSR immer besser, so dass Earl wieder zur Spitze aufschließen konnte. Der zweite Doppelsieg hintereinander – so kann es gerne weiter gehen.“

Der neunte von zehn Läufen der Tudor United SportsCar Championship wird am 19. September auf dem Circuit of the Americas in Austin (US-Bundesstaat Texas) ausgetragen.

Rennergebnis
Klasse GTLM
1. Pilet/Tandy (F/GB), Porsche 911 RSR, 92 Runden
2. Bamber/Bergmeister (NZ/D), Porsche 911 RSR, 92
3. Kaffer/Fisichella (D/I), Ferrari F458 Italia, 92
4. Edwards/Luhr (USA/D), BMW Z4 GTE, 92
5. Auberlen/Werner (USA/D), BMW Z4 GTE, 92
6. Magnussen/Garcia (DK/E), Chevrolet Corvette, 92
7. Henzler/Sellers (D/USA), Porsche 911 RSR, 91
8. Gavin/Milner (GB/USA), Chevrolet Corvette, 91

Klasse GTD
1. Sweedler/Bell (USA/USA), Ferrari 458 Italia, 88 Runden
2. Nielsen/Wittmer (DK/CDN), Aston Martin, 87
3. Farnbacher/James (D/USA), Porsche 911 GT America, 87
4. Palttala/Marsal (SF/USA), BMW Z4, 87
5. Haase/von Moltke (D/USA), Audi R8 LMS, 87
6. Keen/McNeil (USA/USA), Porsche 911 GT America, 87

Das ist die Tudor United SportsCar Championship
Die Tudor United SportsCar Championship ist eine Sportwagenrennserie, die seit 2014 in den USA und Kanada ausgetragen wird. Sie ist aus dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series entstanden. Sportprototypen und Sportwagen starten dabei in vier verschiedenen Klassen: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), P (Prototype) und PC (Prototype Challenge). Der Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT America in der Klasse GTD.



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